FDP entsetzt über den Betrug an Wählerinnen und Wählern

Portrait Silke Wortmann
Nun Einzelkämpferin: Silke Wortmann (Foto: Domenic Schlinge – Foto Oger)

Mit tiefem Bedauern, aber vor allem großer menschlicher Enttäuschung, haben die Mitglieder der Belmer FDP auf die Mitteilung von Frank Ulrichs reagiert, dass er nicht gedenkt, sein bei der Kommunalwahl errungenes Mandat für die FDP anzutreten. Frank Ulrichs möchte noch vor der konstituierenden Sitzung des Rates zur UWG Belm wechseln.

Der Ortsvorsitzende Daniel Eling äußert sich klar: „Wir sind vor allem menschlich enttäuscht über den Betrug an Wählerinnen und Wählern. Wir haben in den letzten Monaten mit großem personellen, aber auch finanziellen Einsatz aller Mitglieder und unterstützt vom Kreisverband der Freien Demokraten hier in Belm eine Kampagne auf die Beine gestellt, die im stärksten Ergebnis seit Jahrzehnten mündete und erstmals seit langem eine FDP-Fraktion in Belm aus Mitgliedern unseres Wahlvorschlags ermöglichte. Mitten in der Vorbereitung der politischen Arbeit erklärt nun Frank Ulrichs ohne jede inhaltliche Begründung seinen Abschied.“ Eling ergänzt: „Frank Ulrichs ist Versicherungskaufmann. Wir hielten Werte wie Vertrauen und Verlässlichkeit dort für selbstverständlich, haben uns aber offenkundig täuschen lassen.“

Der Wechsel führt laut Eling zu einer Umkehrung des Wählerwillens: „Die FDP hat die UWG in Belm in der Zustimmung bei den Wählerinnen und Wählern überholt und steht nun doch mit weniger Sitzen im Rat da, weil Herr Ulrichs der Partei ein Listenmandat vorenthalten will. Den Platz im Rat verdankt Herr Ulrichs ausschließlich seinem Listenplatz und damit den der Partei und nicht etwa seiner Person gegebenen Stimmen. Zudem ist der Wechsel inhaltlich in keiner Weise erklärbar und von beiden Seiten – ausdrücklich auch von den Vertretern der UWG – gänzlich charakterlos. Allein dass Herr Ulrichs zu einer Wählergemeinschaft wechseln möchte, die in der Vergangenheit regelmäßig geschlossen gegen die A 33 Nord gestimmt hat, spricht doch Bände. Wir haben das Gesicht von Herrn Ulrichs in dreistelliger Zahl mit dem Slogan A 33 Nord jetzt! – Mut zum Lückenschluss plakatiert. Mit politischen Inhalten hat das jedenfalls nichts zu tun.“

Die verbliebene Mandatsträgerin der FDP, Silke Wortmann, die anders als Frank Ulrichs direkt über Bewerberstimmen für ihre Person in den Rat gewählt wurde, wird nun voraussichtlich allein die Interessen der Freien Demokraten in den nächsten Jahren vertreten. „Ich habe jetzt als Einzelkämpferin anstelle einer Fraktion zwar weniger Rechte im Rat, aber dafür kann ich noch mit erhobenem Haupt durch die Gemeinde gehen. Das ist mir sehr wichtig.“, so Wortmann.